
„Humor braucht Haltung. Auch bei eindeutiger Schieflage.”
Behinderung ist ein Thema, das emotional belegt ist.
Meistens mit Zurückhaltung und Berührungsängsten. WARUM? Weil keine Leichtigkeit in dieses Thema transportiert wird. Humor kann Leichtigkeit sein, schweres besser erträglich machen. Einen Hauch Normalität dort reinbringen, wo sich manch Einer von Samthandschuhen erwürgt fühlt. Lachen verringert die Distanz, führt zu Gleichheit.
Aber darf man das? Humor und Behinderung auf die Bühne zu bringen? Und geht das einfach so? Ohne Probleme? Besonders wenn „normal“ hier nicht die Norm ist? NEIN. Das geht nur mit Mut.
Mut zu haben, der Erste in deinem Bereich zu sein. (Und das bin ich, seit 1986). Mut zu haben, ohne Erfahrungswerte, auf die Bühne zu gehen. (Das ist wie die erste Mondlandung). Mut zu haben, nicht zu gefallen, aber das mit großem Selbstbewusstsein. (Ist man von Menschen mit Behinderung nicht gewohnt. Das schafft erst einmal Unbehagen). Mut zu haben angegriffen zu werden – körperlich und verbal. (Da muss man durch). Mut zu haben, deiner Berufung zu folgen. (Da hat man keine Wahl). Mut zu haben, Dinge auszusprechen, die wehtun, aber gleichzeitig auch befreien. (Und das funktioniert). Mut zu haben, Mut zu machen. (Und das mache ich unwahrscheinlich gerne. Weil es hervorragend klappt).
Der Weg ist nicht einfach. Da muss man durchhalten. Unehrlichkeit aushalten. Und es muss einem klar sein, wenn man der absoluten Gleichberechtigung hinterherläuft, läuft man an seinem Glück vorbei.
Die Belohnung sind bisher circa 3000 Live-Auftritte vor 5 – 2000 Zuschauern. Seit 8 Jahren Moderator einer TV-Sendung im MDR. Viele Schauspieleinsätze…und, und, und.
Und so viele tolle, echte Begegnungen, inspirierende Gespräche, Wertschätzung und große Empathie.
Ich bin noch lange nicht am Ziel. Aber der Weg dahin ist wirklich spannend.